
Wenn Roboter kochen lernen – Wie KI die Großküche erobert
Was früher wie Science-Fiction klang, rückt in der Gastronomie immer näher an den Alltag heran: Roboter, die eigenständig kochen. In Hamburg arbeitet ein junges Unternehmen daran, dass das künftig keine Spielerei mehr ist, sondern handfeste Entlastung für Kantine, Mensa oder Systemgastronomie bedeutet.
Der Prototyp hört auf den Namen CA-1 und erinnert an eine Mischung aus Hightech-Küche und Laborstation – mit einem Design, das aussieht, als wäre es direkt aus einer Star-Trek-Folge in die Realität gebeamt.

Von Hamburg nach München – und bald in den Alltag?
Hinter dem Projekt steht das Start-up Circus SE aus Hamburg, das gemeinsam mit dem Technologiekonzern Meta an der Idee einer vollautomatisierten Küche arbeitet. Die Premiere feierte das Gerät in der Münchner Meta-Zentrale – doch der Blick geht längst weiter: Schon bald sollen Supermärkte und Großküchen das System einsetzen, um frische Gerichte rund um die Uhr anbieten zu können.
Effizienz statt Personalmangel
Das Ziel ist klar: Kochen ohne Koch. Die Zutaten werden vorbereitet angeliefert, der Roboter erledigt den Rest – schnell, hygienisch und standardisiert. Für die Branche, die seit Jahren mit Personalmangel kämpft, könnte das ein Gamechanger sein. Statt Küche dichtzumachen, könnte ein KI-Koch den Betrieb aufrechterhalten.
Auch wirtschaftlich verspricht das Konzept Vorteile. Wenn Personalaufwand und Energieverbrauch sinken, bleibt mehr Marge pro Portion übrig – ein Argument, das vor allem in der Systemgastronomie zieht.
Geschmack mit System
Natürlich ersetzt die Maschine keinen Sternekoch. Aber sie sorgt dafür, dass jedes Gericht gleich schmeckt – unabhängig von Uhrzeit oder Schichtplan. Das ist gerade dort attraktiv, wo Konsistenz zählt: in Kantine, Mensa oder bei großen Franchise-Unternehmen. Der „Roboterkoch“ liefert keine kulinarische Überraschung, aber verlässliche Qualität.
Sicherheit geht vor
Damit das Vertrauen stimmt, läuft das System komplett lokal – ohne Internetverbindung, ohne Zugriff von außen. Temperaturkontrolle, Kühlung und Hygieneprozesse sind automatisiert, um gleichbleibende Standards zu sichern. Das Essen ist also nicht nur reproduzierbar, sondern auch sicher produziert.
Noch teuer, aber marktreif
Rund 250.000 Euro kostet ein CA-1-System aktuell – kein Schnäppchen, aber im Vergleich zu einer komplett ausgestatteten Profiküche mit Personal durchaus konkurrenzfähig. Das erste Serienmodell soll noch in diesem Jahr in einem Düsseldorfer Supermarkt eingesetzt werden. Für Mittagessen „to go“, das wortwörtlich aus dem Roboterarm kommt.
Fazit:
Kochroboter wie der CA-1 zeigen, wohin die Reise gehen könnte: zu Küchen, die nie Pause machen, keine Krankheiten kennen und immer das gleiche Ergebnis liefern. Vielleicht steht der Gastronom der Zukunft gar nicht mehr am Herd – sondern arbeitet mit Algorithmen?