Gefälschter Champagner: Haftstrafe und hohe Geldbuße für französischen Winzer
In Frankreich ist Champagner weit mehr als ein Getränk – er gilt als Kulturgut. Umso härter reagierten die Behörden nun auf einen massiven Betrugsfall: Ein Winzer aus der Champagne muss wegen der Produktion und des Verkaufs von gefälschtem Champagner für mehrere Jahre ins Gefängnis und eine hohe Geldstrafe zahlen.
Günstigen Wein auf Champagner getrimmt
Der Unternehmer hatte über Jahre hinweg preiswerten Wein aus Spanien und Südfrankreich bezogen, diesen mit Kohlensäure, Aromen und Zucker versetzt und anschließend unter seinem Namen sowie zahlreichen weiteren Labels als echten Champagner verkauft.
Und das in großem Stil. Ermittler gehen davon aus, dass Hunderttausende, möglicherweise sogar bis zu 1,5 Millionen Flaschen betroffen sein könnten. Die Zahlen basieren auf Aussagen einer ehemaligen Mitarbeiterin des Betriebs, die den Betrug aufgedeckt und die Behörden informiert hatte.
Das französische Gericht verhängte eine vierjährige Haftstrafe, von der zweieinhalb Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Zusätzlich müssen der Winzer und seine Ehefrau, die ebenfalls in die Geschäfte eingebunden war, gemeinsam 500.000 Euro Schadenersatz leisten. Beide erhielten außerdem ein Berufsverbot: Sie dürfen für fünf Jahre keine Tätigkeit im Zusammenhang mit der Champagner-Produktion oder -Vermarktung ausüben. Und das in großem Stil.